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Triebwerksteile:

 

Die Turbopumpe

Der Antriebsblock dient zur Erzeugung der Schubkraft, mit der sich das Gerät durch den Raum treibt.

 Bild oben: Ausstellungsstück in den Stollen der Gedenkstätte Mittelbau / Dora

Äußerer Aufbau:

Der Antriebsblock enthält die Antriebsanlage des Gerätes. Er bildet durch die Verbindung des Heizbehälters mit dem Gerüst, dessen Ring mit den unteren Trennspanthälften der BehälterhaIbschaIen verschraubt ist, einen festen Block, in welchem die Einzelteile des Triebwerkes eingesetzt sind.

Das Triebwerk besteht aus:
Turbopumpe
T-Anlage
Heizbehälter mit Schubgerüst
P-Batterie
Rohrleitungen
Armaturen.

 

Bild rechts: Montage des Antriebsblocks

Bild rechts: aus den Stollen des Kohnstein geborgene Turbopumpe

 

Die Turbopumpe

Die Turbopumpe dient zur Förderung der Treibstoffe aus den Behältern in den Heizbehälter. Sie besteht aus einer Dampfturbine und zwei Kreiselpumpen. Die Kreiselpumpen sitzen links und rechts von der Turbine. Die Turbine sitzt auf der Welle der B-Pumpe, während die A-Pumpe mit dem fliegenden Wellen - Stück der B-Pumpe durch eine elastische Bolzenkupplung verbunden ist, wobei die A-Welle in der B-Welle mit einem Zapfen zentriert ist

Die Dampfturbine besteht aus folgenden Teilen: a) Laufrad mit zwei Laufkränzen.
b) Turbinengehäuse mit fest eingebauten Umkehr-Segmenten und dem Abdampfstufen,
c) Düsenkästen,
d) Frischdampfringrohr.

zu a) Das Laufrad besitzt an seinem äußeren Umfang 2 T-förmige Ringnuten, in die die Laufschaufeln eingesetzt sind. Ab Gerät 6000 sind diese Schaufeln aus dem Vollmaterial heraus gefräst.
Der B-seitig eingesetzte Laufkranz besitzt größere Schaufeln. da der Dampf, der über den ersten Laufkranz und durch die Umkehrsegmentschaufeln geströmt ist, bereits auf geringeren Druck entspannt und abgekühlt ist, sodaß er im zweiten Kranz größere Wirkungsflächen erhalten muß. Das Laufrad besteht aus KS-Seewasser und ist mit der Welle kraftschlüssig durch Keilwellenprofile verbunden

zu b) Das Turbinen gehäuse besteht aus dem Frischdampf- (A-seitig) und dem Abdampfgehäuse (B-seitig), die aneinander geflanscht sind. Material: Silumin-Gamma. Am Abdampfgehäuse sitzt der Abdampfstutzen mit Flansch. Am Frischdampfgehäuse ist der Düsenkasten angeschraubt.  Zwischen beiden Gehäusehälften sitzen im Gebiet der Düsensegmente 4 Umkehrsegmente

zu c) In die vier Düsensegmente im Düsenkasten sind 4X4 Lavaldüsen eingegossen, die der Entspannung des Dampfes dienen. Ein Düsenkasten besteht aus 2 Segmenten mit je 2x4 Düsen.

zu d) Das Frischdampfringrohr ist mit einigem Abstand um die A-Pumpe herumgelegt und mit einem Frischdampfzuleitungsstutzen und zwei Frischdampfableitungsstutzen versehen. Letztere sind an die Frischdampfstutzen der Düsenkästen angeflanscht. Das Frischdampfringrohr hat die Aufgabe, den Dampf über zwei um 180° gegeneinander versetzte Leitungen der Turbine zuzuführen. Ab Gerät 6000 (Baureihe (C) entfällt das Ringrohr. Der vereinfachte Düsenkasten besteht aus einem einzigen Segment mit 12 Kanälen. Die Einsatzdüsen sitzen in den glatten Kanälen und sind als Preß- oder Prägeteile gefertigt.

Funktion der Turbopumpe:

Von der T-Anlage her strömt der Frischdampf mit 30 atü und 385° C über das Ringrohr den Düsenkästen zu, wo er in 16 Lavaldüsen auf 1,4 atü Gegendruck entspannt und dem ersten Laufkranz zugeführt wird. Aus ihm strömt er über die Schaufeln des Umkehrkranzes.
Diese haben die Aufgabe, ihn wieder in seine alte Strömungsrichtung „umzukehren" und ihm den zweiten (größeren) Laufkranz zuzuführen. Von dort strömt er als Abdampf von 280° C durch den Wärmeaustauscher und durch zwei Abdampfleitungen über die um 180° gegeneinander versetzten Abdampfdüsen ins Freie, unter Abgabe eines zusätzlichen Schubes von ca. 50 kg. Der Dampfdurchsatz durch die Maschine beträgt im Mittel 2,3 kg/s. Die Turbine gibt an die Welle bei einer mittleren Drehzahl von 3800 U/min ca.. 460 PS ab.

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